Die 30 besten Tipps zum erfolgreichen Streckenfliegen
#28: Auslassen oder Mitnehmen? Thermikpunkte verwenden
Wenn du richtig weit fliegen willst, musst du auch schnell fliegen. Neben dem Gas geben, dem effektiven Thermikkurbeln und der Linienwahl ist auch das Auslassen schwacher Bärte zugunsten der Nutzung guter Thermikbärte ein wirkungsvolles Mittel einen höheren Schnitt zu erfliegen. Um dich zu verbessern, solltest du erst mal analysieren: Wieviel Zeit fliegst du überhaupt geradeaus und wieviel kurbelst du? Die Seite www.onlinecontest.org berechnet diese Prozentsätze bzw. zählt die Aufwinde. Diese Plattform wendet sich vor allem an Segelflieger und nur wenige Gleitschirmflieger nutzen sie. Schade, denn sie bietet Funktionen, die andere nicht bieten. Besonders nützlich ist es, wenn du deinen Flug mit jenem eines Air Buddys vergleichen kannst.
Bei der Planung eines Streckenfluges in einem unbekannten Revier, ist auch die Arbeit mit Thermikpunkten in ThermiXC sehr nützlich. Damit weißt du bei langen Querungen auch ohne Mitflieger besser, wo es wieder hochgehen sollte. Und wenn du mal ums »Überleben« kämpfst, ist es sinnvoller, direkt einen Thermikpunkt anzufliegen, als planlos suchend durch die Gegend zu »eiern«.
Und während des Fluges? In deinem Heimatrevier weißt du vermutlich sowieso, wo es bei welchem Wind am besten hochgeht. Aber in einem unbekannten Revier? Moderne Fluginstrumente zeigen mittlerweile das durchschnittliche Steigen des letzten (oder der letzten Bärte) an. Liegen die Steigwerte in deinem aktuellen Bart klar drüber, ist er gut. Liegen sie deutlich darunter, kannst du diesen Aufwind auslassen – natürlich nur bei entsprechender Höhe. Beachte auch während deines Fluges die unterschiedlichen Steigwerte in den unterschiedlichen Höhen. Geht es unten heraus nur zäh aufwärts, dann versuche unter allen Umständen, niemals tief zu kommen. Lässt der Bart oben heraus nach, bringt es nichts, wertvolle Minuten für die letzten 100 Höhenmeter zu verschwenden.