MENTOR 6 - Alles eine Frage des Anstellwinkels
„Der sucht sich seine Thermik fast alleine, beim Kreisen muss man kaum nachjustieren“ - so ein Feedback zu unserem MENTOR 6 hören wir natürlich gerne. Auch hier war er wieder still und leise mit am Werk: der Anstellwinkel - ein elementarer Faktor in der Konstruktion jedes Gleitschirms. Doch was genau bewirkt dieser Winkel? Der kleine Anstellwinkel der Flügelspitze beim MENTOR 6 macht den Außenflügel schneller, wenn man in der Thermik dreht. Das heißt, man kann schneller, bzw. genauer zentrieren und so seine Effizienz beim Streckenfliegen steigern. Dagegen würde ein größerer Anstellwinkel des Schirms bewirken, dass sich der Außenflügel beim Kurbeln wie leicht angebremst verhält und weniger bereitwillig in die Kurve geht.
Tipp #1: Freigeben bringt mehr als bremsen
Immer wieder wird unter Piloten leidenschaftlich diskutiert, dass es beim engen Drehen in der Thermik effizienter sein kann, die Außenbremse freizugeben, als innen weiter auf die Bremse zu gehen. Auch das hat seinen Ursprung in der Konstruktionsweise eines jeden Gleitschirms und somit ebenfalls beim Anstellwinkel. Gleiches gilt für den MENTOR 6: Gerade wenn der Anstellwinkel klein ist, kann der Schirm schneller auf ein Freigeben außen, als auf Bremsen innen reagieren. Vielleicht ist das etwas, dass es sich beim nächsten Flug gleich mal selbst auszuprobieren lohnt.
Tipp #2: Ein raschelndes Ohr ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge
Speziell beim MENTOR 6 sorgt der kleine Anstellwinkel auch dafür, dass die Ohren ab und an ein wenig rascheln - besonders dann, wenn man die Außenbremse freigegeben hat. Das ist nicht weiter tragisch und kann sogar nützlich sein, weil sich so unruhige Luft oder der Rand einer Thermik rasch erkennen lassen. Wer mit seinem Schirm schon gut vertraut ist, braucht diese „Anzeiger“ evtl. nicht mehr, muss sich aber wegen des Raschelns auch nicht weiter sorgen. Der MENTOR 6 verliert dadurch nicht an Leistung oder neigt zu grundlosen Klappern.
Tipp #3: Pitch-Kontrolle geht auch mittels Beschleuniger
So mitteilsam der MENTOR 6 beim Thermikfliegen ist - beschleunigt neigt er zur Ruhe. Mit Einsatz des Beschleunigers verringert sich der Anstellwinkel in der Mitte des Schirms stärker als außen, die Geschwindigkeit nimmt zu, das System wird noch stabiler. Dieses Prinzip - den Anstellwinkel in der Schirm-Mitte durch Beschleunigung zu verringern - lässt sich theoretisch auch nutzen, wenn man in eine Thermik einfliegt und der Schirm sich sonst aufstellen möchte. Nickt der Schirm danach nach vorne, geht man aus dem Beschleuniger und fängt so die Pitch-Bewegung ab. Wie immer beim Beschleunigen in turbulenter Luft empfiehlt es sich hierbei aufmerksam zu bleiben, denn der Schirm reagiert jetzt dynamischer auf eventuelle Kappenstörungen. Beschleunigt oder unbeschleunigt gilt jedoch: Der MENTOR 6 ist der ideale Partner, um aktiv an seinen XC-Fähigkeiten zu arbeiten und belohnt dieses Engagement mit ebenso entspannten wie erfolgreichen Flügen.