Optimierter Tragegurt des MENTOR 6
Differenzierte A3-Anlenkung
Bei dieser Anlenkung der A-Leinen sind die äußeren AGurte über einen Durchläufer aufgehängt. Tritt der Pilot den Beschleuniger, werden die inneren A-Gurte voll beschleunigt, die äußeren nur um 50 %. Die Schränkung des Flügel verändert sich und es zieht den gesamten Schirm in Spannweitenrichtung auseinander. Effekt: Die Kappenstabilität erhöht sich im Schnellflug, die Klapperempfindlichkeit sinkt.
Optimierter Speedbrake Riser beim MENTOR 6
Der Speedbrake Riser ist ein Dreileiner-Tragegurt, mit dem man seinen Gleitschirm nicht nur beschleunigen, sondern auch entschleunigen kann. (Wir sprechen hier bewusst nicht von „bremsen“, denn der Speedbrake Riser wurde dafür konstruiert, ihn beim Gasgeben einzusetzen.)
Warum überhaupt Speedbrake Riser? Viele Piloten benutzen im beschleunigten Flug die C-Leinen, um Nickoder Rollbewegungen auszugleichen. Was bei einem Zweileiner gut funktioniert, erzeugt bei Dreileinern jedoch einen markanten Knick im Profil, der Leistung vernichtet (aus diesem Grund sind wir auch keine Fans von C-Handels).
Um diesen Knick zu eliminieren, haben wir gemeinsam mit unserem Team-Piloten Robert Schaller (Ingenieur und begeisterter Streckenflieger) den Speedbrake Riser entwickelt. Bei diesem innovativen System sind die Bund C-Gurte mit einem Gurtband über eine Umlenkung miteinander verbunden. Zieht der Pilot in einem Radius mit dem Karabiner als Drehpunkt den C-Tragegurt nach hinten-unten, verkürzt sich auch die B-Ebene, jedoch nur um 50 %. Der Schirm wird „entschleunigt“: knick- und faltenfrei – und vor allem: ohne Leistungsnachteile.
Wir erhielten viel Lob für den SBR, und auch andere Hersteller brachten ähnliche Systeme auf den Markt. Die Idee bewährte sich.
Beim MENTOR 6-Tragegurt haben wir den SBR optimiert. Das Verbindungsband zwischen B- und C-Ebene verläuft jetzt etwas tiefer. Das hat den Vorteil, dass a) die Hände sich beim Fliegen etwas weiter unten befinden (aerodynamisch günstiger und ergonomischer), und b) kann man bei Starkwindstarts die C-Leinen wie gewohnt zur Schirmkontrolle nutzen.
Wir sind von den Eigenschaften des MENTOR 6-SBR Tragegurts so überzeugt, dass wir ihn serienmäßig einbauen. Der SBR ist aus diesem Grund kein Aufpreis pflichtiges Extra mehr, er ist Standard!
Praxistipps
- Der Pilot sollte sich deshalb langsam und bei ruhigen Bedingungen mit dem SBR vertraut machen. Denn die Strömung kann abreißen, wenn man zu tief am Speedbrake Riser zieht, beziehungsweise bei einem markanten Ziehen, während der Schirm gerade nach hinten gekippt ist.
- Nie gleichzeitig Bremsen und Gasgeben! Bremsen im beschleunigten Flug kostet generell nicht nur viel Leistung, sondern erhöht (im Gegensatz zum unbeschleunigten Flug) die Anfälligkeit für Klapper! Nutze stattdessen bitte den SBR oder gleiche Nickbewegungen mit dem Beschleuniger aus.
Tipp zum Greifen des MENTOR 6 A-Gurts beim Start
Beim MENTOR 6 empfehlen wir, beim Aufziehen beide A-Gurte direkt an den Leinenschlössern zu greifen (siehe Bild) – und NICHT unterhalb der Leinenschlösser. Richtig gegriffen, ist der MENTOR 6 sowohl vorwärts als auch rückwärts aufgezogen ein vorbildlicher Starter. Er steigt spurstabil, ohne Tendenz zum Hängenbleiben oder zu starkem Vorschießen.
So NICHT: Greift man aber unterhalb der Leinenschlösser, tendiert der MENTOR 6 beim Aufsteigen zum Hängenbleiben. Grund ist der relativ geringe Abstand zwischen A- und B-Ebene (wegen des A3- Durchläufers und des Speedbrake Riser- Bandes). Zu viel Zug auf der B-Ebene bremst dann den Aufziehvorgang.